Radiobeiträge-Psalme

                 

Sieben Beiträge aus der      
"Augenblick-mal"-Rundfunksendung
im Ruhrgebiet 1991
    


das ziel in großer ferne

vorbei der sommer am meer. jeder suchte seinen schattenplatz, an dem er luft bekam, sich kühlen konnte, sei es am wasser, im wald, in den Bergen.
du und ich, wir versteckten uns im strandkorb. wir rückten ihn so, dass uns eine kühle meerbrise streifte. poeten-klause tauften wir unser nestartiges domizil, in dem wir uns zum lesen zeit nahmen. ich erinnere mich an unsern „brecht“-morgen. wie ein psalm mutete uns sein gedicht „An die nachgeborenen“ an. solche zeilen:
wirklich, ich lebe in finsteren zeiten!
das arglose wort ist töricht....
der lachende hat die furchtbare nachricht nur noch nicht empfangen...
.....wie kann ich essen und trinken, wenn ich dem hungernden entreiße, was ich esse.....
...ich wäre gerne auch weise. In den alten büchern steht, was weise ist: sich aus dem streit halten und die kurze zeit ohne furcht verbringen.... ohne gewalt auskommen, böses mit gutem vergelten- seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen - gilt für weise.
und auch dieses: dass der mensch dem menschen ein helfer ist!

wie schaffen wir die bedingungen, daß sich das erfüllt in unserer welt? Diese große persönliche und gesellschaftliche aufgabe? mit wachen augen wahrnehmen, was passiert und helfen?
und wie geht das: sich aus dem streit halten und ohne furcht leben? ist es liebe, die über dem streit steht, die uns fähig macht, die kurze zeit mutig und ohne furcht zu verbringen?

aber wird es nicht immer so sein, wie brecht sagt:
die kräfte waren gering. das ziel lag in großer ferne

 

"Augenblick mal" - Radiosendungen im Ruhrgebiet 

 tschüß lieber gott! das abendgebet des 5jährigen blieb mir noch bis zum morgen im gedächtnis. dort hieß es am schluß: tschüß, lieber gott, ich wüßte ja gerne, wer Du bist  und wo Du bist. aber wenn Du es mir nicht verraten willst, dann bin ich Dir auch nicht böse!                        tschüß lieber gott!

Ich fühlte mich hineingezogen in ein sehr enges vertrauensverhältnis. wie nah wohnen kinder an den geheimnissen des menschseins. wie unmittelbar gelingt ihnen das sprechen mit gott. mit kindern zu beten, das bedeutet, eine beziehung mit ihnen anzuknüpfen über alle beziehungen hinaus. da öffnen sich früh türen in ungeahnte räume und möglichkeiten. das gebet erschließt das wissen um sich selbst. beten ist auch eine art tagträumen. wüßten psychologen manchmal mehr über den inhalt von gebeten, vielleicht kämen sie noch ein stück weiter als bei den versuchen, die träume der nacht zu deuten?

ohne gebet zu leben, das ist für mich wie leerlauf. oft ist es das wortlose gebet der suche nach übereinstimmung. das Du des gebets ist das ja zum leben mit all seinen herausforderungen.

wieviel urvertrauen liegt im gebet des 5jährigen jungen.wieviel übereistimmung und schubkraft kommt da herüber:  tschüß, lieber Gott, wie ein: wir bleiben uns treu!

 

Anuschka

Die kleine Anuschka malte ein Bild: viele Wolken mit zeltartigen Gebilden. Wenn ihr alle tot seid, meinte sie, dann wohnt ihr in diesen Zelten auf den Wolken! Dieser Gedanke gefiel mir: Die Erde umkreisen ohne Erdenschwere, dann, wenn das leben unten zu mühsam geworden ist? Ein Übergehen in eine andere Ebene. Mühelos malte das Kind seine Gedanken zum Tod.
Erinnert wurde ich an die Zeile eines Gedichtes von Else lasker- schüler:
....wie soll ich fort? Möchte in den Wolken begraben sein, überall wo Sonne wächst
Das Kind gestaltet in Farben, die Dichterin malt mit Worten Gedanken zum Tod. Es gibt in der Dichtung eine reiche Auswahl an Texten zum Tod.
Annette von Droste-Hülshoff sagt:
Geliebte, wenn mein Geist geschieden, so weint mir keine Träne nach, denn wo ich weile, da ist Frieden, da leuchtet mir ein ewiger Tag
Und Rilke in seiner unverwechselbaren Sprache:
Der Tod ist gro,
wir sind die seinen lachenden Munds, wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns.
Was habe ich denn zu versäumen, schreibt Lessing,
Ist nicht die ganze Ewigkeit mein? Niemand kennt den Tod, meint Sokrates, weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist.
Und in Jochen Kleppers Tagebuch lesen wir:
Ich wüsste nichts schöneres als den Tod nach all den irdischen Zusammenbrüchen, Anfang ohne Ende und immer am Ziel und immer daheim sein.
Was für ein Hoffnungsbogen von Anuschkas Wolkenzelten bis hin zu Kleppers leidgeprüften Glauben des am Ziel- und Daheimseins.

tagesbeginn

es gibt eine kleine geschichte aus dem judentum, in der ein jüdischer weiser seine schüler fragt: wie kann man den augenblick bestimmenn,wo die nacht zuende ist und der tag  anbricht?

was würden wir antworten, stellte uns heute jemand diese frage?

wenn der wecker schrillt? wenn die laster draußen losbrummen,

die autos in bewegung geraten?

der schüler des weisen reagiert so: wird es tag, wenn man in der ferne einen feigenbaum von einer palme unterscheiden kann?

der weise schüttelt den kopf. er dachte nicht an den kleinen alltag, nicht an das heller werdende licht in der natur, in dem sich langsam ein baum von dem anderen unterscheiden läßt. er meinte etwas, das tiefer den menschen angeht. er sagt: wenn du in das gesicht eines menschen schaust und darin den bruder oder die schwester erkennst, dann ist die nacht zuende, dann bricht der tag an.

 

Erraten!

 dreimal darfst du raten, witzelte mein gegenüber im zug. und was, wenn ich es rate? dann lacht dir das herz! diese antwort gefiel mir. als gewinn ein herz, das lacht.

ich fühlte mich wie in ein märchen versetzt, etwas prickelndes lag in der luft. so fing ich an zu raten: hast du deine prüfung bestanden?

was sind denn schon prüfungen, kam die antwort. es war also etwas wichtigeres!.Gibt es neue pläne für dich? pläne hin - pläne her, nein, keine pläne! pause. nachdenken.

ja, hast du dich etwa verliebt? genau - erraten!

und sie erzählte mir ihre ganz große liebesgeschichte. ich folgte zuhörend ihren sprüngen ins glück.mit lachendem herzen, ja, das herz lachte. mein gegenüber hatte sternchen in den augen. ein stück himmel war auf die erde gezaubert. das war es also!. was sind schon prüfungen? pläne hin -  pläne her!

mir gefiel diese gewichtung. ich begriff es augenscheinlich: wo liebe im spiel ist, verändert sich die welt.


Das Transparent

An meinem Küchenfenster hängt im Advent ein großes weihnachtliches Transparent. Das warme Grün einer hügeligen Landschaft vermittelt eine Atmosphäre der Ruhe, die wohltuend ist. Du erkennst Gestalten, die von allen Seiten die Hügel besteigen, auf deren Anhöhe sich eine erleuchtete Stadt entlang zieht. Hoch über der Stadt am Nachthimmel der Weihnachtsstern, das Auge Gottes über der Menschheit. so möchte man ihn verstehen.

Friedlich diese Stadt, eine Traumstadt. die Häuser nah aneinander gelehnt. Da können Gespräche stattfinden von Fenster zu Fenster. die Türen sind geöffnet für Nachbarn, für Freunde,  für  Fremde. Hier wohnen Menschen glücklich beieinander. So scheint es.

Alle Jahre wieder träumen wir den Traum von einer solchen Stadt, von einer sicheren Wohnung für alle Menschen, von einem warmen Zelt, das nicht abgebrochen wird, wie die Bibel verheißt.

Und unsere Städte heute? Ist über ihnen der Stern erloschen, der Menschen Mut machen möchte, aufzubrechen aus dem Gestrigen zu neuen Möglichkeiten?

ich ahne
Menschenmögliches
zwischen Menschen
aller Rassen und Nationen
zwischen Menschen
aller Generationen
zwischen Mann und Frau

ich ahne
Menschenmögliches
im Unmöglichen'
Menschenunmögliches
als Mögliches
unter dem Zuruf
des Himmels

 

wir träumen die zukunft


eine tagebuchnotiz:

der erste tag im eigenen heim, ein provisorium noch, doch es funktioniert: ein klavier, ein bett, ein elektrischer kocher, ein mixer, ein minibad, eine stehlampe ein hocker, ein stuhl, ein balkon zum luftschnappen. noch viele koffer rechts und links. auf dem schrank bücher über bücher. und von der wand schaut der frisch gerahmte blaue fuchs gelassen in unser treiben.
unser erstes frühstück haben wir gefeiert mit dem kleinen korb aus cousines hand. unser winziges reich eingehüllt in oktobersonne. wir lassen sie wärmend um uns sein. noch immer leben wir zeitlos glücklich. doch morgen beginnt der dienst.
zum abschied von unserer ferien-und hochzeitsreise noch ein herbstspaziergang im wald. ein knisternder laubteppich zu unseren füßen. um uns und in uns eine seltsame spannung. mit den bunten blättern lassen wir noch einmal alle farben der vergangenen wochen aufleuchten. auch die trauer des hebstes liegt in der luft. werden und vergehen. beides wird uns streifen auf den wegen durch neue jahreszeiten. wie ernst sich menschen nehmen in stunden der liebe! wie stArk wird das band sein? wieviel wird es aushalten? noch sind wir auf entdeckungsreise. wir träumen die zukunft.
abends brot, butter, käse, wein.wir zünden eine kerze an. es schmeckt uns. mitten in der nacht hast du mir noch einmal zugeflüstert, wie gut der wein war. so schön wie dieser tag war keiner auf der langen reise. wir sind daheim. das macht es. unser leben hat ganz neue konturen. möcht mit dir zu den mutigen gehören in dieser welt, zu den liebenden und betenden, denn sie sind das salz der erde


 

 Psalm-Versuche

                                                                                             
                                                                                                    Gott

Du - Unwiderlegbarer 
Du - das Kraftfeld des Menschen
Du - der Atem des Lebens
Du -  der Lichtpunkt  im Dunkel
Du - das  ewige Feuer am Rande der Tage


Vielleicht

ist alles ganz anders 
als du denkst 
vielleicht 
ist dein Auge geblendet
 fasst nicht das Unfassbare
 nimmt nicht wahr das Wahre
 vielleicht wohnt im Wunder
 die Wahrheit


Gott - ich weiß

wenn ich weine
weinst Du mit
 wenn ich lache
lachst Du mit
wenn ich singe
singst du mit
wenn ich tanze
tanzt du mit
wenn ich gehe
gehst du mit
wenn ich träume 
träumst du mit 
den hellen Traum 
einer heileren Welt

 

                                                                                              Ich  bin der ich bin

bin das Feuer das nie verlöscht
bin der Wind der weht wo er will
bin dein Erwachen
bin dein  Weg aus der Wüste
bin dein Flug in die Freiheit
Ich bin der ich sein werde in dir


Wo ist der Himmel

Wo wohnst Du – Gott 
fragst du wieder und wieder 
bis du ihn neu wahrnimmst 
bis du erkennst:
 Gott –
Du bist der Himmel 
der Himmel über mir
 der Himmel in mir
 der Himmel der mich bewegt
 der mich wachhält im Weitergehen


                                                                                                                            Du großer

geheimnisvoller Begleiter
ich ahne Du möchtest eins werden mit mir
Du möchtest einfließen
in mein Sein
 möchtest der Atem werden
meines Lebens

          

Gott - Du

stehst  wo Du stehst
Die Stunden und die Tage
voll Lust und voller Plage
sie gehen dahin
Die Zeit, sie gleicht der Welle
die fortspült von der Stelle
an der du heute stehst
Die Jahre, die vergehen
sie bleiben vor Dir stehen
in Ewigkeit Du allein
stehst, wo Du stehst 
zu wohnen wo Dein Atem weht
schenkt Leben mir                


Im Gespräch mit Gott

Manchmal deckt Stille
dich zu wie ein Tuch
manchmal fühlst du dich
 verlassen von allen guten Geistern
fühlst dich allein
manchmal hältst du sie aus
die Stille unter dem Tuch
die Erfahrung von Einsamkeit
mitten im Wirrwarr der Welt
manchmal merkst du
dass du sie brauchst 
diese Stille unter dem Tuch 
um weiter zu kommen 
über Brüche hinaus
in die Begegnung mit Gott
und manchmal
wächst Er in dir
 wird dir zum Freund
wenn du mit ihm sprichst
in der Stille unter dem Tuch


  

                                                                                                   Du – Gott     

bist der Horizont der unerreichbare
vor dem wir leben
der Horizont der nie zu fassende
den wir schauen aus der Ferne
der Horizont der uns festhält
der die Welt umfasst
ohne den alles zerfiele in ein ein Nichts


Gott- Du bist das Licht

Du brichst durch Wolken
und Dunkelheit
Du erhellst den Horizont
der Gedanken
Du weitest den Blick
auf die Dinge des Lebens
Du löst aus Lähmung
 Du holst heraus
aus der Sprachlosigkeit
Du zündest ein Gebet
auf den Lippen
eins zu werden mit DIR

     


                                                                                                Wieder ein neuer Tag

der vom Himmel fällt
wieder neue Stunden
die zu füllen sind
wieder Frust und Frohsinn
Steine im Weg
und Rosen am Rande
der betörende Duft
etwas von Dir - Gott-
von Deiner Gegenwart


           Gott – Du unsere Zuflucht
           unser Schirm und Schutz
           
Gott– Du  alles in Allem
       Du - Alles im Nichts

Ps. 91                                    

                                          

Gott

Nach Dir zu fragen
trägt meilenweit
an stille Strände
nach Dir zu fragen
holt heraus aus Fesseln
nach Dir zu fragen
zieht uns in den Sog
der Liebe
 


Du bist das Licht
Du brichst durch Wolken
und Dunkelheit
Du erhellst den Horizont
der Gedanken
Du weitest den Blick
auf die Dinge des Lebens
Du löst aus Lähmung
Du holst heraus
aus der Sprachlosigkeit
Du zündest ein Gebet
auf den Lippen
eins zu werden mit Dir


Gott

Du bist der Du bist
Licht ist Dein Kleid
das Du uns alle Morgen
neu um die Schultern legst
Du bist der Wind
in den Segeln unseres Aufbruchs
Du bist der Fels im Fluss der Zeit
Du bist das Zuhause am Abend

 

Psalm-Gebet zu Taufe:

Gott
Du unsichtbarer Begleiter aller Menschenkinder
der Du den Tag schaffst und die Nacht
der Du das Leben schenkst und das Licht
der Du die Sinne weckst
zum Sehen zum Hören zum Schmecken
Gott
bleib nah diesem Kind an jedem neuen Tag
lass es Deine Gegenwart spüren
erhelle den Horizont seiner Gedanken
werde wahr in Deinen Geschöpfen
Du - Gott.- der unsichtbare Begleiter
der Atem unseres Lebens


Gott - ich weiß

Du wohnst in uns
Du wohnst im Anhalten
Du wohnst in der Selbstbesinnung
im Aufbruch
im Zuhören
in der Antwort
Du wohnst im Wort
das weiter trägt


Osterpsalm

O Gott
kein Stein hält dich fest
im Grabesverlies   
Du - der Du
die Schranken des Todes durchbrichst 


zieh uns in deinen Bann


über alle Brüche hinaus
öffne uns Horizonte 
durch die Kraft der Versöhnung
die Leben verheißt denen
die Gerechtigkeit suchen
Halt uns fest auf deiner Fährte
die uns fortführt ins Licht

 

Psalm zur Jahreswende

Du - das Meer
dahin die Flüsse fließen
Du - der Horizont
dahin die Jahre ziehen
Du - der Abend
dahin die Stunden fliehen
Du - der Morgen
Dahin die Träume drängen
von einer Welt
in der Dein Gesicht
sich widerspiegelt
im Gesicht des Menschen


10 Urlaubs-Psalme 

 

Gott – Du bist

im Dahinströmen des Meeres
im Licht des Tages
in der Dunkelheit der Nacht
im Rhythmus der Gestirne
im Geschehen der Welt
im Unglück - im Glück
im Tod - im Leben
Du bist der Du bist eingebrannt
ins Gedächtnis des Menschen

 


 Gott

gehe auf in mir wie die Sonne am Tag

dass sie mich erhelle und erwärme

dass sie Dunkles überstrahle

dass sie mir leicht mache

den Lauf durch die Stunden

schenke mir Gewissheit

hinter dem Ungewissen

einer wirren Welt

den beschwingten Gang

über ungewisse Wege

 

 

Gott – ich weiß

wenn ich wein  weinst Du mit
wenn ich lache  lachst Du mit
wenn ich singe singst Du mit
wenn ich tanze tanzt Du mit
wenn ich geheg ehst Du mit
wenn ich träumeträumst Du mit
den hellen Traumeiner heileren Welt

 

 

Schenke mir- Gott - einen klaren Kopf

wache Augen und sichere Füße

für die Schritte durch den neuen Tag

schenke mir Geist von Deinem Geist

das richtige Wort zur richtigen Zeit

einen offenen Himmel über der Stirn


O Gott

wohin mit der Not auf der Welt

wohin mit Rätseln und Fragen

die sich türmen zuhauf

wohin mit den Erdbeben

draußen und drinnen in mir

Dein Name  o Gott

sei mehr als Schall und Rauch

Dein Name wachse sich aus

zur Antwort


 Gott

wie ratlos der Mensch ohne Rat

wie hilflos ohne Hilfe

wie trostlos ohne Trost

ich lehne den Kopf

an ein Versprechen

zünde mir Zuspruch

 

  

Du bist nicht tot

Gott

wie die Welt sagt
Du wohnst hinter
dem  Horizon
den unser Auge sieht
den unsere Sinne fassen
den unser Verstand erkennt
Du wirkst im Atem
der uns belebt
in  den Gedanken
die uns vorantreiben
in  den Wachträumen
vom  Wandel der Welt

   

Morgenpsalm  am Meer

Ein Augenaufschlag

in den jungen neuen Tag

ein Dank am Morgen

für Deine unsichtbare Gegenwart

im Lauf durch die Stunden

durch Wind und Weite

im Möwenschrei im Meeresrauschen

ein Augenaufschlag am Morgen

zu Dir – Gott
wie Lichteinfall  in den Tag

in den Gang der Welt

 
 

Abendpsalm 

wenn der Tag ins Dunkel fällt

Der Himmel sich krönt mit Sternen

treiben Träume  dich weiter

füllen die Nacht  mit Leben 

wenn der Tag ins Dunkel fällt

trägt ein  Gebet

dich fort in die Ferne

über Horizonte ins Licht

                                                                                 

                                                                              Du großer Unbekannter 

                                                                            wer bist Du  und wo bist Du
                                                                        was bedeutest Du  für mein Leben
                                                                     gestern dacht ich Dich  als Beschützer
                                                              
träumte Dich neben mir mit tröstender Hand
                                                                       heute spüre ich Dich wie die Luft
                                                                           
die unsichtbare  die ich einatme
                                                                             die mich erfüllt mit Leben                                                                                                                                                                                                                                          

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

                     



                                                                                        

           


 

                

 


 


    

 

            

 



 

 

 

     


Advent

 

im Lichtkreis der Kerzen

Bilder erkennen hinter
den Bildern des Tages:
mit Maria unterwegs

durch Nächte der Not
mit Maria unterwegs

über die Berge des Zweifels

durch den Dornwald der Angst

mit Maria unterwegs unter

       dem Licht einer Verheißung

 

 

 

          Weihnachten

           dieser Wachtraum
        der die Welt verzaubert
        der die Menschen ein Stück
        menschlicher macht  sie bewegt 
        sie trägt sie anstößt durch alle Zeiten


                  

 

 

 

 

Der Stern

Er ist nicht erloschen
er steht noch über uns
hell in den Nächten
holt aus dem Nachtschlaf
aus dem Tag-Getümmel
durchbricht lautlos
den Lärm der Welt

 

           Weihnachten

       Unser Weg in die Zukunft
Fußmarsch am Grat
Meter um Meter durch Nebel
wir schlagen ein Zelt auf
und hauchen Leben
warm gegen den Wind
bedenken die Stätten
die längst schon
begangen sind
weit zurück bis zur Hütte

zum Kind
und wagen neu
gegen die Kälte zu gehen