Foto: Berni Patten/ Köln
Etwas in mir Was immer du denkst
ist jung geblieben bring es auf den Punkt
bewegt sich auf der Punkt beschließt
leichten Füßen der Punkt öffnet
streckt sich zur Sonne er bringt dich weiter
schwimmt gegen den Strom punktuell ins Verstehen
hält mirdie Stange
beim Sprung über die Zeit
Deine Welt Neu eingenistet
nicht schlüsselfertig nach all den Jahren
du musst sie erschließen neu gezündet ein Herdfeuer
im Leben in der Kunst nah dem Herzen der Dinge
in der Kunst zu lebe
Das Leben Jeder Mensch
Ein Versuch eine Welt für sich
Dinge zu verstehen im Gefüge der Zeiten
sie ins Licht zu rücken jeder Mensch
sie auf den Punkt zu bringen frei und vernetzt
dein Versuch allein und gebunden
die Welt zu erfassen aufgefangen und verloren
die kleine um dich herum im Hier und Heute
die große im weiten Horizont im großen All
dein Versuch jeder Mensch
dich zu erden dich zu himmeln auf Fußwegen
fußsicher flügelleicht unterwegs
anzukommen im Verstehen zu sich selbst
Der Lauf des Lebens Dunkel das Wasse
zwischen Stillstand und Aufbruch im Brunnen der Erinnerung
zwischen jung erblühtem Augenblick wenn du dich beugst
und fortdrängender Zeit über den Rand
zwischen Bewahren und Loslassen den steinernen
Der Lauf des Lebens wird es lebendig
zwischen Schlafen und Wachen wird es lebendig
zwischen Bewähren und Wagnis spiegelt Gesichter
Wege bergab und bergauf und tanzende Sterne
in die Weite befreiender Weltsicht spiegelt Zweige im Wind
spiegelt dir Leben zurück
Das Maßband Zeit Über dem Chaos
das alle Dauer misst der Sphärenflug der Gedanken
die Dauer der Weltgeschichte der Träume der Poesie
die Dauer der Menschheit aufgehoben im Mysterium
die Dauer deines Lebens das lodernde Leben
das Maßband der Zeit unverloren in Lüften
hinter dem Dasein der Gesang der Vögel
hinter den Dingen das Gebet des Menschen
hinter den Jahren das schöpferische
das Maßband Zeit gute Geiter zu wecken
das das Chaos ordnet zu bewahren die Welt
das dem Dasein Kontur gibt
das dein Leben ins Maß rückt
Sag mir
wie gelingt es
über seinen Schatten zu springen
Lähmendes hinter sich zu lassen
Unverstandenes zu verstehen
Störendes zu überspringen
ins das Grün
ungetrübter Gelassenheit
Willkür
wie denn umgehen
mit der Willkür
in aller Welt
wie denn
Willkürliches
auf den Punkt bringen
Verzetteltes einfangen
Brüchiges bündeln
wie denn
Willkür auflösen
in Wollen
Wie anders
als mit geschlossenen Augen
kannst du erkennen
die Zeichen der Zeit
Vertraute Orte
wie sie verblassen vor neuen Horizonten
wie sie eingehen in die Erinnerung
wie sie zu Märchen werden
zu Legenden die bleiben
bunte Bilder aller Zeiten
Träume die sich erfülltenu
Träume die hängen blieben
im Geäst der Vergangenheit
das Treppauf Treppab durch die Tage
das Läuten der Glocke an der Hintertür
der belebende Duft des Flieders im Garten
die Nische zum Spinnen und Schreiben
die versteckte die blieb als Zentrum aller Orte
Dein Leben
zwischen Staub
und Sternen
zwischen Gestern
und Morgen
zwischen Schlaf
und Wachen
für einen Augenblick
herausgelöst aus
dem Fluss der Zeit
erweckt zum Sein
unter dem Atem
des Himmels
Das Chaos zulassen
aus dem Nichts Neues schaffen
in die Irritation Klarheit bringen
in die Verzweiflung den Wagemut
in die Trauer Töne der Auferstehung
Das Spiel geht weiter
und nie ist es aus:
Aus Morgen wird Abend
ein Jahr flutet ins nächste
Leben folgt auf Leben
Tod auf Tod
ewig wölbt sich
über allem Wechsel
der Himmel als Konstante
aufzufangen das Fortfließende
So viel Anerkennung
braucht der Mensch
bis er sich kennt
sein Maß
seine Möglichkeiten
sein Können
sein Versagen
seine Eigenheit
sein Ich
Zaungast
bist du hier
nichts dein eigen
die Welt dir geliehen
für eine Weile
sie zu füllen
mit Leben
Muße
schöpferische Pause
im Pausenlosen
in deinen Armen
wird Leichtes gewichtig
Gewichtiges leicht
schärfen sich die Sinne
zum Sehen
weiten sich Horizonte
zum Weitergehen
Der Mensch
einsamer Segler
im Ungewissen
aufgespannt
das weiße Segel
der Hoffnung
Erinnerungen
eine unsichtbare Kette
um deine Stirn
Perlen
die dich prägen
die dich schmücken
sonnentags
im gebrochenen Licht
Irrgarten
du kennst ihn
den Irrgarten vor Ort
immer irren wir
um uns herum
durch uns hindurch
an uns vorbei
bis wir im Wegegewirr
Halt finden
an festen Entschlüssen
Alles was du denkst
Alles was du denkst
ist längst gedacht
alles schon versucht getan
alle Wege schon gegangen doch nichts
ist alles ohne dich
ohne dich alles nichts
Einmal
ist alles gesagt
das Nahe rückt fern
das Ferne nah
nichts bleibt
wie es ist
immer neu sagt sich
schon Gesagtes
neue aus
Neu eingenistet
nach all den Jahren
neu gezündet ein Herdfeuer
nah dem Herzen der Dinge
Philosophie
eintauchen
ins Meer
der Gedanken
untertauchen
auftauchen
mit Perltropfen
auf nackter Haut
festen Fußes
zu Ufern
der Wahrheit finden
Wer weiß
wo Wahrheit wächst
hinter Fragen
Meinungen
Meldungen
wer weiß
sie auszuloten
im wirren Geflecht
Funkenschlag
Möcht mich halten
an ein Feuer
im Funkenschlag
bleiben
Glut schüren
für die kalten
Landstriche
der Hoffnungslosigkeit
Impulsen folgen
im Gedränge
sich nicht verlieren
im Chaos
sich neu einsammeln
in der Kälte
Impulsen folgen
die wärmen
Gedankenspiel
Dieses Spiel
der Gedanken
dieses Spiel
im Spiel
des Lebens
das dich befreit
zum Sein
Kein Licht
Kein Licht
am Ende des Tunnels
ohne ein Feuer in dir
bleibt es dunkel
Im Alter
sich hochrichten
dem Himmel näher
als der Erde
deutlicher sehen
aus der Distanz
Beliebiges auflösen
auf den Nenner bringen
was zählt
einsammeln
was verstreut
verbinden
was unverbunden
ans Licht tragen
was trägt
Wohin
mit der Glut
die übriggeblieben
sie könnte fortzüngeln
neue Feuer zu entfachen
Frausein heute
mit der Wachheit des Kopfes
dem Sauerstoff der Träume
dem Feuer des Herzens
aufbrechen
wiederzufinden
was verlorenging
unter den Schlägen
der Geschichte
auf neu gewonnenem Terrain
wachen über dem Leben
Windlicht
Nebelschwaden über der Welt
ich such im Windlicht
einen Weg
hab noch Sand in Hosentaschen
hab ein Lied das weiterträgt
Verlaß (Haiku )
worauf ist Verlaß
im Verlassensein
von allen guten Geistern
Ein Haus finden
zu wohnen hinter
Tausendklang im Einklang
Freunde finden zu zünden
in der Kälte ein Feuer
Töne finden zu singen
gegen die Leere ein Lied
Eigentlich
ist alles nichts
wenn nicht
nichts alles wär
weil alles
aus dem Nichts
geboren
"Ich bin was ich bin"
bin Frau
bin ich
bin mir nah
bin mir fern
bin mir verloren
bin aufgehoben
bin gefangen
bin frei
bin Lust
bin Frust
bin Gedanke
bin Traum
bin ich-in dir
bin du-in mir
bin Freundin
bin Schwester
bin Feuer und Flamme
bin Asche
bin Bruchstück
gebrochen aus Sterngestein
Fazit
von dem
was ist
was war:
ein warmes Du
eine Wohnung
im weiten Raum
Distanz
Immer ein Stück
sich selbst
voraus sein
aus Distanz
Dinge deuten
sich selbst
erfassen
wie von fern
Ferne Ufer
es gibt kein Zurück
in die Welt der Unschuld
es gibt nur ein Weiter
zu fernen Ufern der Weisheit
hinter den vagen Wegstrecken
kalter Vernunft
Zürückfinden
immer neu
zurückfinden
zu dir
nach Verirrung
nach Schmerz
immer neu
Sprache finden
aufzulösen
Lähmendes
in dir
Verstehen
wann wirst du
loslassen
aufbrechen
ins Ureigene
dich selbst
übersteigen
ins Verstehen
Auf äußersten Zehenspitzen
das Helle retten
aus der Verrdunklung
das Weiche
aus der Verzerrung
die klare Kontur
aus der Asche
das Heile
vom Himmel holen
auf äußersten Zehenspitzen
Alles Suchen
ist Suchen
nach den Farben
des Regenbogens
Die Zeit
Wie die Zeit anhält
sich auflöst
gelungenen Augenblick
Chaos
kein geschlossenes Weltbild mehr
Chaos
das sich lichtet am Horizont
dem einzigen
hinter weltweiten Wegen
Weiterlauf
In Bewegung bleiben
im Dialog
dass sich nichts verhärte
dass sich im Spiel
der Gedanken
Positionen klären
Wo
ist
Verlaß
stirnhoch
die
Fragen
herzhoch
die
Antwort
Sag mir
den Schnittpunkt
zwischen Bewegung und Sein
daß zusammenfindet
was sich sucht
daß Sein sich öffnet
zum Fließen
der Fluß hinfließt zum Sein
Was wiegt
wächst in Zonen
zwischen den Zeiten
was bleibt
bricht sich Bahn
im Bodenlosen
Leben
als ob der
Kosmos
dich wählte
zu bewahren
das zu
Bewahrende
Niemandsland
Die Stunden des Ankommens
in Niemandes Land
ich überliste den Tag
berühre den Augenblick
liebkose die Luft
ich singe
was weiß der Tag davon
der Augenblick die Luft
sie wissen nichts
sie lösen sich leise im Lied
aus ihrem Niemandsland
Geburt
Mit jedem neuen Gedanken
der dich neu beflügelt
kommst du neu
zur Welt
Gelassenheit
ist
Lernen
zu lassen
was gelassen
sein kann
Diese Helligkeit heute
in der das Gestern
das Morgen aufgehoben
diese Helligkeit heute
dieses Alles im Nichts
dieses Alles in Allem
Sag mir
Wo wohnt die Wahrheit
an welchem Flusslauf
lässt sie sich nieder
lautlos Fuß zu fassen
neben der Strömung
Jeder Mensch
hat seine eigene Wahrheit
lebt aus den Tiefen
seiner Erkenntnis
besteigt die Höhen
seiner Möglichkeit
jeder Mensch
im Gang der Welt
als Bruchteil
eines Ganzen
ein Ganzes
Aufzählung
möcht leben
nicht gelebt werden
möcht atmen
nicht beatmet werden
möcht denken
nicht gedankenlos werden
möcht fühlen
nicht gefühllos werden
möcht träumen
nie ausgeträumt haben
Überfällig
fällst du zwischen die Zeiten
zwischen die Stunden
bis du dir neu einfällst
als nicht überfällig
Immer wieder
suchst du den Reim
auf Ungereimtes
die Lösung
für Ungelöstes
die Antwort
auf Unbeantwortetes
immer wieder
hängst du in Seilen
Eigentlich
ist alles
nichts
wnn nicht
nichts
alles wär
weil alles
aus dem
Nichts
geboren
Irgendwann
verschwimmen dir die Tage
fließen ineinander
wie Farben im Aquarell
irgendwann
rundet sich dein Leben
zu einem einzigen Tag
unter den Augen
des Himmels
Späte Zeiten
Leben auflesen
wie buntes Laub
Leben begehen
wie Grenzland
im langsamen Lauf
Leben gewinnen
wie Neuland
mit klarer Stirn
Gesichtspunkte
so viele Gesichter
so viele Punkte
so viele Köpfe
so viele Fragen
Gesichtspunkte
wie Standpunkte
von Sternen
wie ein nächtliches
Netzwerk von Licht
Gedanken
Hinter deiner Stirn
die andere Welt
wo Gedanken schweifen
über den Horizont
der Augen hinaus
Mein Fenster zur Welt
was bleibt draußen
was dringt ein
hängt sich hinter die Stirn
nistet in Nächten
wärmt den Tag
legt sich als Träne
auf das Blank der Scheibe
Was bleibt draußen
was dringt ein
öffnet weit
mein Fenster zur Welt
Einmal
ist alles gesagt
das Nahe rückt fern
das Ferne nah
nichts bleibt
wie es ist
immer neu
sagt sich
schon Gesagtes
neu aus
Wann
Wann bin ich
wirklich Ich
nicht Schein
nicht Fassade
mir nicht fremd
wie ein Fremder
wie eine Fremde
mir nah
wie ein nahes
Gegenüber
Leben als ob
Leben als ob der Kosmos dich wählte
zu bewahren das zu Bewahrende
Leben als ob es auf dich ankäme
dass Chaos und Kosmos sich küssen
Leben als ob da einer wäre
dem du Rechenschaft schuldest
Leben als ob es kein als ob gäbe
im Blindflug des Vertrauens
Diese Kunst:
im Gehen
zu bleiben
im Bleiben
zu gehen
sich zu
orten
wo kein
Bleibeort
Weniger ist mehr
sich sammeln
um einzusammeln
in sich gehen
um außen zu bestehern
träumen
um wach zu werden
Bilderbuchbuntes
auf den Punkt bringen
immer ist weniger mehr
Wer neu anfängt
muss aufbrechen
mit neuer Brille
sein Labyrinth verlassen
über seinen Schatten
ins Freie springen
über sich lachen lernen
sein Gegenüber wahrnehmen
aus dem Blickwinkel
der Freundschaft
Eingeladen ins Leben
für eine kleine Spanne Zeit
wach und träumend
singend und traurig
beflügelt und lahm
ruhig und rastlos
hoffend und sorgenvoll
bei mir und außer mir
wie Welle wie Wolke
tagaus tagein im Taumel
dahintreibender Tage
eingeladen ins Leben
gehalten von Händen
des Himmels
bleibst du geortet für alle Zeit
Zeit in der Zeit
Kostbare Tage
wenn die Jahre gezählt sind
kostbare Stunden
wenn Tage abwägbar werden
Zeit in der Zeit
unverloren in aller Zeit
Das schwarze Quadrat
in der Kunst der Moderne
zurückzukehren zum Anfang
im Schwarz zu finden
was wichtig
was dich weiter treibt
zum gelingenden Leben
Der Blickwinkel
könnt es sein
du wächst weiter
von Blick zu Blick
von Blickwinkel
über Blickwinkel
blickweit ins Verstehen
Tore aufstoßen
Wie viele Tore stößt du auf
um Eigentliches zu erkennen
wie viele Länder durchstreifst du
um dein land zu finden
wie viele Träume träumst du
um anzukommen im Tag
der dein Tag ist
hinter allen Toren
Der Blickwinkel
es könnt sein
du wächst weiter
von Blickwinkel
über Blickwinkel
blickweit ins Verstehen
Feuer und Flut
Zuhause sein
Im Verzehr-mich-Feuer
in der Befrei-mich-Flut
Der Eulenblick
der erhellende bei Nacht
der wache zu erspähen
die Dinge im Dunkel
zu prüfen was sich lohnt
einzufangen blickgenau
So viele Welten
in der einen großen Welt
so viele Schicksale
unter dem einen Himmel
so viele Puzzelteile
im ewigen Spiel des Lebens
wo ist Anfang wo ist Ende
wo ist dein Platz
aufgehoben
im Gefüge aller Welten
Der runde Tisch
in der Wel
t
der gewichtige
der runde Tisch
hier und heute
der Menschen einlädt
sie festhält sie motiviert
zum Dialog dem wachen
dem weitertreibenden
in hellhöriger Runde
Wie eine Insel
das Alter
ferngerückt vom Festland
vergangener Zeiten
eine Insel
im Freiraum von Muße
gebündeltes Sein
hinter den Zeiten
wie eine Insel
das Alter
neu fündig zu werden
auf Schatzsuche
an Stränden des Lebens
Nie hörst du auf zu träumen
auf dem Weg nach vorn
es gibt kein Zurück ins Gestern
es gibt nur ein Weiter
vielleicht an Strände
närrischer Vernunft
vielleicht an Ufer
vergessener Weisheit
Das Leben
ein Schatten nur
ein Buch mit Sieben Siegeln
ein kahler Ast zum Blütentreiben
unter dem Himmel der Hoffnung
Eine Weile
Eine Weile
werden wir uns
aufhalten
in dieser Welt
im aufrechten Gang
wenn er gelingt
kopfgetragen
solange der Kopf trägt
herzgebeutelt
solange das Herz schlägt
im Rhythmus
der ureigenen Uhr
eine Weile
werden wir bleiben
um weiter zu gehen
zu gesicherten Ufern
Schaust du dem Leben ins Gesicht
erkennst du seinen Glanz
seine Falten seine Narben
Lebendiges und Lähmendes
die Nöte das Glück
Fesselndes und Befreiendes
wie löst du es auf
das Rätsel des Lebens
kommst ihm auf die Spur
im Lauf durch die Zeit
liest das Erlösende
entzifferst eine Antwort
in seinem Gesicht
Erinnerung
wie blassblaues Blühen am Weg
wie Wetterleuchten von weither
fortziehende Wolken am Horizont
Erinnerung
an tragende Töne und Worte
an Bilder in Kopf und Herz
Unverlorenes am Ufer der Zeit
Erinnerung
ein buntes Mosaik dieser Welt
ein Teppich unter deinen Füßen
tief eingesponnene Fäden aus Licht
Ballspiel der Erinnerung
mal springt er hoch
mal springt er weit
rollt dir davon
der Ball der Erinnerung
du gehst auf Suche
holst ihn zurück
hältst ihn fest
spielst das Spiel der Erinnerung
alle Tage neu
bleibst in Bewegung
im Sprung über die Zeit
Chaos
vor den Türen des Tages
hinter den Stunden
den flüchtigen
den heilen
den verlorenen
Chaos
aus dem dir Leben erwächst
unter dem heimlichen Kuss
des Himmels
Fazit
gelacht
geweint
gefragt
gefehlt
gegrübelt
getastet
gesucht
gerungen
gesprungen
geliebt
geherzt
gescherzt
gehalten
getragen
gesungen
gesponnen
geflogen
gestrauchelt
geglaubt
gestrandet
gelandet
gelebt
Von Kopf bis Fuß
brüchig das Leben
gefährdet und stark
geladen mit Energie
und hilflos im Schmerz
von Kopf bis Fuß
verloren im All
eingenistet im Heute
lebendig und wach
auf der Suche nach Flügeln
Brüchiges hochzuheben
vom Boden
Wellengang
Immer wieder neue Wellen
die ans Ufer der Zeit schlagen
kühn aus dem Gedankenmeer
immer wieder neue Wellen
die sich überschlagen
sich aufbäumen
sich verlieren im Sand
welcher Gedanke bleibt
im Gang der Welt
im Lauf des Lebens
welcher Wellenschlag
spült ihn dir zu
unverloren im Sand
Alles ist Übergang
nichts bleibt wie es ist
eine Stunde fließt in die andere
jeder Schritt schiebt dich weiter
in ein ungewiss Gewisses
die Kindheit bläst ein Wínd hinweg
die Jugend ein Wachtraum
das Alter ein kurzes Anhalten
ein letztes Atemholen auf Fährten
zwischen Hier und Dort
Möcht weiser werden
auf meine alten Tage
das Leben deutlicher sehen
aus der Distanz
zu erkennen was lebenswert
zu erfassen was befreit
zum Flug durch die Zeit
Das Gedächtnis
das Bilder an Land schwemmt
aus den Tiefen der Erinnerung
sie aufhäuft verschiebt
durcheinanderwirbelt
vereinzelt aufdeckt
all die Bilder des Lebens
wie Fundstücke
du hebst sie auf
setzt sie neu zusammen
Land zu gewinnen
im kreativen Spiel
des Erinnerns
So ist es
Jeder sucht seine Statistik
zu beweisen was nicht erwiesen
jeder sucht seine Erklärung
zu erklären was nicht erklärbar
jeder sucht seine Antwort
auf die Rätsel des Lebens
die unbeantwortbaren
jeder sucht Stimmiges
hinter dem Unstimmigen
Unverständliches zu verstehen
Komm, wir träumen weiter unsern Traum
solange sich die Erde dreht
solange unser Atem geht
komm, wir träumen weiter unsern Traum
solange die Sonne uns lacht
solange der Mond uns müde macht
komm wir träumen weiter unsern Traum
solange uns Träume gegeben
solange wir rätseln am Leben
komm, wir träumen weiter unsern Traum
solange vernebelt die Welt
solange ein Traum den Tag erhellt
Lass es zu
dass du so bist wie du bist
eingebunden in diese Welt
wachse zu dir hin
werde der du gedacht bist
in deinem Raum in deiner Zeit
Lass es zu
dass das Leben ein Wachsen ist
ein mühsames zu dir hin
ein Suchen Fragen Vergewissern
wo die Winde wehen die dich
vorantreiben hin zu dir
Deine Zeit
eingefangen im Wirbelwind
ruheloser Tage und Stunden
du drehst dich im Kreise
im Karussell rasender Rundläufe
treibst fort im Lärm betörender Töne
im Strudel verstörender Strömungen
deine Zeit
sie wird zu deiner Zeit
losgelöst vom Lärm in die Stille
herausgewachsen aus der Leere
in hellwache Träume
befreit aus störenden Strudeln
im Ausstieg aus Zwängen
Zurückgeworfen
WOHIN wirst du zurückgeworfen
in Krankheit in Trauer in Schuld
in welchem Loch landest du
welche Tiefe verschluckt dich
welche Kräfte fangen dich auf
kein Loch zu tief
keine Tiefe total
du findest dich wieder
entdeckst dich neu
versteckt im Bauch eines Wals
Die Wirklichkeit
gibt es sie
was ist Wirklichkeit
wo ist sie zu finden
unter den Füßen
hinter der Stirn
wie wächst sie sich aus
über Tag und Nacht
Gestalt zu gewinnen
in dir
Ortlos in der Schwebe
der Mensch
ortlos in der Schwebe
zwischen Ich und Welt
kein Halt kein Gewisses das trägt
der Mensch
immer auf der Suche
nach einem Ort
befreiender Gewissheit
Blick in die Zukunft
Es wird sein wie immer
es kommt ein Tag
es kommt eine Nacht
die Sonne wird die Welt umarmen
der Mond wird sie
umlächeln von weit
Sterne blitzen auf
in glücklichen Augen
Sorgen türmen sich zuhauf
Menschen werden stürzen
und wieder aufstehen
sie werden tanzen werden lachen
in Liebe fallen und in Leid
sie werden singen und weinen
in tausend Nächten träumen
vom Glück von guten Geistern
die hilfreich die Hand reichen
zum Lauf ins Gelingen
Was gilt was trägt
Zittergras sind wir
Zittergras im kargen Boden
wilden Winden ausgesetzt
zitternde Halme mt kleinen Ähren
wie Herzen verloren im All
stark in der täglichen Erfahrung
von Ausgesetztsein und Kampf
stark in der Suche nach Kräften
das Dasein zu verankern
in tieferen Schichten
Lichtpunkte
sind es
die du suchst
ein Leben lang
Lichtpunkte über dir
Lichtpunkte in dir
Lichtpunkte die dir
den Weg erhellen
ins Reine zu kommen
Ein Stück hinter dem Mond
bleibst du
ein Leben lang
er läuft seine Bahn
ohne Schwindel
du hältst nicht Schritt
mit seinem Lauf
bleibst hinter dem Mond
ein Leben lang
im Leerlauf
im Stillstand
im Laufschritt
bleibst atemlos hinter ihm
im Bannkreis seiner
bahnbrechenden Rund
Mehr geht nicht
als du selbst zu sein
im Rahmen deiner Welt
dich zu finden
dich zu bündeln
unter dem Bogen
der Versöhnung
Sieht so Leben aus?
S
ich drehen im Karussell
im ewigen Rundlauf
tagaus tagein
kein Ausstieg kein Halt
Neues zu überdenken
Zelte zu bauen
für Bewährtes
am Rand deiner Tage
Von Zeit zu Zeit
der Welt verloren gehen
in Träumen
den Lärm der Stunden
unterlaufen
die rotierende Zeit
überspringen
von Zeit zu Zeit
der Welt verloren gehen
um neu anzukommen
Was du brauchst
ist Übereinstimmung
ist der Zusammenklang
von Körper und Geist
von Körper und Seele
Erkenntnis die klärt
Erfahrung die freimacht
Licht das erhellt
Töne die dich tragen
über die Zeit
Wie denn
stimmig werden
in aller Unstimmigkeit
wie denn
Klänge bringen
ins Chaos um dich herum
wie denn
Nebelwelten aufreißen
den Himmel
zu gewinnen
den stimmigen
Es gibt Zeiten
da wohnst du im Nichts
gehst ein dort und aus
in leergefegten Stunden
es gibt Zeiten
da gibst du dem Nichts
ein Gesicht
weckst die erstarrten Geister
pflanzt Bäume
pflanzt Blumen
füllst mit Lachen mit Leben
die leergefegten Stunden
Schüre die Glut
Geh und schüre
die Glut in dir
die vergessene
gegen die Kälte
Zeit
die knappe Ressource
wenn die Jahre gezählt sind
die Tage länger werden
und die Nächte kürzer
wenn alles zuwächst
auf einen Punkt
auf den Schlussakkord
den Ausklang des Lebens
wenn Töne nachklingen
durchs Erinnern ziehen
wie Weggefährten
nenn es hohe Zeit
wenn Zeit sich erfüllt
Das Leben
ein Versuch
Dinge zu verstehen
sie ins Licht zu rücken
sie auf den den Punkt zu bringen
ein Versuch
die Welt zu erfassen
die kleine um dich herum
die große im weiten Horizont
ein Versuch
sich zu erden sich zu himmeln
fußsicher flügelleicht
anzukommen im Verstehen
Die Glut
die geheime
sie erlischt nie
sie züngelt weiter
bewahrt Licht
in feurigen Funkten
zaubert Wärme
dir neu in den Tag
Denkfäden
wo sie dir
nicht verloren gehen
wo du sie auffängst
Faden um Faden
wo du sie verknüpfst
zum bunten Gewebe
bleibst du eingewirkt
ins Bild der Welt
Du solltest leichter werden
mit den Jahren
zum Fliegen bereit
dich lösen aus Netzen
du solltest leichter werden
nach dem Lauf durch die Zeit
nichts bleibt wie es war
nichts bleibt wie es ist
du solltest l
eichter werden
l
eicht wie die Luft
nach lauten Gewittern
l
eicht wie der Vogel im Wind
"Welterklärer"
wer denn
könnt je die Welt erklären
das große Spiel
der abertausend Kräfte
die da binden und zerreißen
wer denn
könnt je die Welt verstehen
die komplexe
eingebunden und frei
mitgerissen vom Strom der Zeit
wer denn
könnt je die Welt erklären
die unerklärliche
ohne geschenkte Klarheit
die dir Unerklärliches klärt
Die Intelligenz
aus der Glut der Sterne
die Wärme
aus dem Speicher der Sonne
die Träume
aus dem Spielfeld des Mondes
die Energie
aus der Kraft der Stürme
der Laufschritt
aus dem Tempo der Wolken
die Hoffnung
aus dem Mysterium des Himmels
Immer
gehört dir alle Zeit
solang du lebst
solang du stehst in der Zeit
immer
gehört dir das ganze Leben
solang du atmest
solang du erfüllt bist von Leben
'
T
ag-Traüme
treiben dich weiter
treiben dich
zum Ort der Visionen
zur Vorstellbarkeit
dessen
was unvorstellbar
Unsere Welt
ein Stern unter Sternen
dein Augenaufschlag
ein Moment Wachsein
eine Sekunde Weltsicht
unter fortziehender Zeit
Fuß zu fassen im Dasein
(Haiku)
andere Menschen
als jene um dich herum
sind nicht zu haben
Glück
Dem Glück auf der Spur bleiben
dem Lebensglück
zu seinen Quellen finden
den sprudelnden
hinter dem Tag
zu schöpfen ein Glück
das dich beschwingt
weit über den Tag
Die Leere die Fülle
das Nichts das Alles
so weit auseinander
so nah beieinander
wo du anhältst mitten am Tag
zu erfassen die Fülle
hinter der Leere
das Alles hinter dem Nichts
Herauswachsen
aus den Anfängen
aus den ersten Gehversuchen
dem ersten Laufschritt des Verstehens
weiterwachsen
in eine Luftschicht
die dich beflügelt
anzukommen im Sein
Horchen
in den Wind der Zeit
wie er sich verzettelt
wie er sich sammelt
zum Sturm
wie er sich legt
auf dein Lachen
wie er dich hochtreibt
aufzubrechen
zu neuen Zielen
Eisregen
Als der Eisregen kam
floh ich unter ein Dach
schlug Feuer
aus meinen Gedanken
mit warmer Stirn
zu trotzen der Kälte
Gewissheit
Wo Gewissheit
dir wächst
wird dein Herz weit
sekundenlang
findet Platz darin
die pulsierende Welt
Gedanken
unhörbar
ihr Flügelschlag
über den Stunden
unsichtbar ihr Lichtnetz
rund um den Tag
Das Leben
einsame Fahrt übers Meer
immer neu anzulegen
an kleinen Inseln
der Freundschaft
Im Liegen
wag ich die weitesten Wege
durchquere Flüsse und Meere
bezwinge leichtfüßig Berge
überspringe Zäune zu Dir
Das Fremde in mir
schau ich in den Spiegel
seh ich mein Gesicht
wie ein fremdes mir gegenüber
Stirn und Nase und Mund
Augen die mich erinnern
an jemand der ich nicht bin
da fließen Linien und Spuren
durch mich hindurch
da lacht ein Onkel mich an
ein Bruder zwinkert mir zu
eine Tochter wohnt auf der Stirn
wer bin ich im Spiegelportrait
mir fremd mir vertraut
ich wachse weiter auf mich zu
im Spiegelbild der Welt
Selbst Welt sein
mitten in der Welt
selbst Welt sein
die Welt zu bestehen
auf festen Füßen
Manchmal
erneuert sich die Welt
von einer Minute zur anderen
fallen Mauern
eingeschränkten Seins
öffnen sich Grenzen
zum Gegenüber
Die Nische
hinter der Hektik
für den Freilauf
der Gedanken
mitten am Tag
aufzumischen
dein Leben mit Träumen
um wach zu werden
Jeder Mensch
sagst du
„ist wie alle Menschen“
keiner fällt aus dem Spiel
j
eder bist Du
und jeder bin Ich
jeder erfährt
was jeden betrifft
jeder ist sich fern
ist sich nah
jeder Mensch
„ist wie alle Menschen“
des Nachts im Nirgendwo
am Tag im Überall
im Gestern im Heute
tot oder lebendig
im Einssein
in der Trennung
in der Fremde
in der Nähe
jeder Mensch
„istwie alle Menschen“
Den Schatten
in dir wahrnehmen
das Fremde
das dich schreckt
Unverständliches
zu verstehen
in deinem Gegenüber
Das Fremde
ist immer auch dein Double
die andere Seite deines Seins
du bist nicht nur Du
das Fremde wohnt in dir
du ringst mit ihm
du fällst zurück
du überspringst dich
verwandelst dich
bleibst in Bewegung
wagst dich weiter
fliegst dir voraus in die Ferne
aus neuem Blickwinkel
zu erfassen das Fremde
Freund zu werden mit ihm
Der Schlussakkord
Einen Punkt setzen
nach dem Satz
dem Abschnitt
der Episode
einen Schlusspunkt
der abrundet
der weiterdrängt
zum Schlussakkord
Stehen lassen
was nicht zu fassen
nicht zu verstehen
hoffen
gegen allen Widerschein
es möge gut so sein!
Dein Leben
wie ein Theaterauftritt
die Rolle die du spielst
die dir zufällt
die du wählst
in dieser Rolle
unverwechselbar werden
im bunten Wechselspiel
eindeutig in der Vieldeutigkeit
verrauschender Szenen
Der Künstlerblick
Der Blick aus der Distanz
der Blick der sezierende
auszumachen
was Sache
der Künstlerblick
Der Blick aus der Nähe
der Blick der heilende
auszumachen
was möglich
Wie geht das
in sich gehen
sich lösen aus Lähmendem
den Dingen ihren Lauf lassen
im Leisegang abwarten lernen
bis wieder aufblüht
was unter dem Winter gelegen
Dieser Tag
wie jeder andere
und doch
ein seltsam anderer
eine kleine Schleuse
die sich öffnete
Wasser zu versprühen
ins Offene
Berührung über Bild und Wort
unsichtbare Fäden
verknüpft zum Netz
neuer Verständigung
Ausstellung
Fundstücke aufgehoben
in der Sprache der Bilder
Augenblicksblüten gebannter Zeit
und dahinter Musik
Neujahr
wer neu anfängt
muss aufhören können
muss ein Ziel haben
vorwärts schauen
neue Wege ausloten
Schritte wagen
in die Weite der Ungewissheit
gepackt von der Gewissheit
dass Menschlichkeit
die Welt bewegt
Glaub mir
das Wort
das beflügelnde
hat zu aller Zeit
Verzagte hochgezogen
zum zündenden Flug
So leicht
verlierst du dich
aus den Augen
unterwegs
wo wäre ein Ort
sich wieder
einzusammeln
Glastür
Eine Glastür das Alter
bin unversehens
hineingelaufen
gehe vorsichtiger fortan
Gold
Nach
Brüchen
nach
Beben
Bruch-
stücke
Gold
im Gesiebe
Mit Grenzen
bewusst umgehen
Grenzen wahrnehmen
als Signale des Lebens
als Wahrzeichen
wichtiger Einschnitte
Tore aufstoßen
Wie viele Tore stößt du auf
um Eigentliches zu erkennen
wie viele Länder durchstreifst du
um dein land zu finden
wie viele Träume träumst du
um anzukommen im Tag
der dein Tag ist
hinter allen Toren